Wozabal gewinnt eine Ausschreibung der AUVA für sterile OP-Sets

Ein Meilenstein für OP-Mehrwegsysteme in Österreich

Linz / Graz / Wien. In einem bis dahin einzigartigen Projekt hat die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) österreichweit das OP-Abdecksystem für ihre elf Einrichtungen im Bereich Gesundheitswesen (Unfallkrankenhäuser und Rehazentren) standardisiert und neu ausgeschrieben. Dabei hat die AUVA als erster Betreiber von mehreren Gesundheitseinrichtungen die bis dahin verwendeten 100 verschiedenen Sets auf 25 thermolabile OP-Komplett-Sets mit allen OP-Textilien – für das medizinische Personal und die Patienten – sowie alle notwendigen Verbrauchsmaterialien reduziert. Die Unternehmensgruppe Wozabal konnte sich in Zusammenarbeit mit der Firma Textilservice Brolli GmbH gegen internationale Konzerne und entsprechende Einwegsysteme durchsetzen und diese Ausschreibung für sich entscheiden.

Die Zukunft und Bedeutung von Mehrweg-Systemen

Die Bietergemeinschaft Wozabal und Brolli ist damit der erste Mehrweganbieter, der sich in einer Ausschreibung von thermolabilen Produkten in Kombination mit Textilien in einem OP-Set gegenüber der Einwegindustrie durchgesetzt hat. Mit diesem Erfolg wurde bewiesen, dass Mehrwegsysteme in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Die Vorteile dieser Mehrweg-Komplettsets liegen auf der Hand: Weniger Vorbereitungszeit für OP-Personal, kürzere Rüstzeiten, größtmögliche Fehlervermeidung durch weniger Einzelkomponenten, geringere Lagerkapazitäten etc. Ein OP-Set beschränkt sich nun nicht mehr auf bewährte Mehrweg-OP Abdeckungen und OP-Mäntel. Alle im OP benötigten Artikel werden in einem kundenspezifisch konfektionierten Paket verbrauchsfertig zusammengestellt. Es können thermolabile Materialien wie Einweg-Medizinprodukte aber auch Verbandstoffe (Drainagen, Spritzen und -kanülen, Nahtmaterial, etc.) zu einem Komplettset gepackt und sterilisiert werden. Wozabal war im deutschsprachigen Raum das erste Unternehmen, das derartige Komplettsets inkl. moderner, hochleistungsfähiger Mehrwegtextilien produzieren und anbieten konnte. „Mit dem Einsatz der wiederaufbereitbaren Mehrwegtextilien wird durch Müllvermeidung nicht nur die Umwelt geschont. Die deutlich bessere Atmungsaktivität der Mehrweg-Materialien und der daraus folgende höhere Tragekomfort sprechen ebenfalls eindeutig für den Einsatz dieser Mehrweg-Textilien im OP-Saal.“, betont Geschäftsführer Christian Wozabal. Die Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal und Brolli zeichnen sich auch durch hohe Barrierewirkung, starke Reißfestigkeit, geringe Partikelabgabe und atmungsaktiven Tragekomfort aus.

Bild 1

 

Christian Wozabal mit einem Komplettset

Foto Wozabal

 

 

 

 

 

Nachhaltigkeit und Kostenersparnis durch Mehrweg

Mehrweg-OP-Textilien funktionieren nach dem Vorbild geschlossener Öko-Systeme. Der Kreislauf zwischen Verwendung und professioneller Aufbereitung verursacht weniger Müll und erzeugt nachweislich einen deutlich niedrigeren CO2-Ausstoß. Dies wird auch durch mehrere internationale Studien, u.a. von denkstatt sustainable thinking, belegt. Die Wegwerf-Mentalität belastet aber nicht nur die Umwelt, es gilt auch das Kostenargument nicht. Sehr oft werden nur die Preise der Produkte an sich verglichen, doch stellt sich auch die Frage nach Entsorgungs- und Lagerungskosten, die den Preis langfristig empfindlich in die Höhe schnellen lassen. Durch Mehrwegprodukte fallen diese Kosten weg, es werden Ressourcen gespart und die Umwelt nachhaltig geschont. Die AUVA hat sich durch diese Entscheidung sowie die Vergabe des Auftrages an die Bietergemeinschaft Wozabal / Brolli also für einen sowohl ökologisch als auch ökonomisch vorbildhaften Weg entschieden.

Was bedeutet das für Wozabal und Brolli?

Ab 1. Jänner 2015 beliefert die erfolgreiche Bietergemeinschaft Wozabal / Brolli elf Häuser der AUVA mit 80.000 OP-Sets pro Jahr. Fünf dieser AUVA-Einrichtungen werden vom Wozabal Medizinproduktezentrum am Standort Enns versorgt, weitere sechs übernimmt im Rahmen der Kooperation die Fa. Brolli. Am Standort Enns von Wozabal und am Standort Graz von Brolli entstehen durch diesen neuen Auftrag zusätzliche Arbeitsplätze.

 

Zahlen und Fakten zur Wozabal Unternehmensgruppe

  • rund 900 Mitarbeiter
  • 134 Tonnen Wäsche pro Tag = 26.000 Waschmaschinenladungen in privaten Haushalten
  • Umsatz 2013: 63,4 Mio. €
  • Gründungsjahr: 1896
  • Standorte: Linz, Enns, Lenzing, Bad Hofgastein, Klagenfurt, Wien, Rankweil
  • Homepage: www.wozabal.com

Zahlen und Fakten zur Textilservice Brolli GesmbH

  • rund 500 Mitarbeiter
  • 100 Tonnen Wäsche pro Tag
  • Standorte: Graz, Radstadt, Wiener Neudorf
  • Umsatz 2013: 33,5 Mio. €
  • Gründungsjahr: 1922
  • Homepage: www.brolli.com

Linz, 28. Jänner 2015

Fritz Radinger

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